Hermann Züchner: Die Übungsleiterausbildung des NSV

1999 legte ich als Referent für Breitensport einen Konzeptionsentwurf zur Beratung in den Gremien des NSV und des SBOO vor. Er beruhte auf den Themen, die eine Gruppe im SBOO-Vorstand 1995 erarbeitet hatten und die ich ich in einigen Seminaren auf NSV-Ebene erprobt hatte. Neu war an diesem Entwurf die Aufteilung des Stoffes auf 6 Tagesseminare.

Seminar I

Seminar II Seminar III Seminar IV Seminar V Seminar VI

 

Die Ausbildung von Übungsleitern  1999/2000

Die Situation im NSV

Der Niedersächsische Schachverband ist ein Verband mit großer Flächenausdehnung, zwischen den Mitgliedsbezirken liegen große Entfernungen.

Im Zeitalter knapp werdender Mittel ließ sich die Zahl von drei Wochenendseminaren in einer Sportschule nicht mehr halten, 1997/98 und 1998/99 wurden deshalb nur noch zwei Wochenendseminare durchgeführt. Da dies für eine Erarbeitung des umfangreichen Stoffes auch mit Einsatz von Unterrichtsbriefen nicht als ausreichend einzuschätzen war, wurden zwei Tagesseminare in Lehrte hinzugefügt.

Wenn diese Ausbildungsform für die neue Saison auch nicht mehr zu sichern ist, kann folgendes Konzept, das im Schachbezirk V von dem Unterzeichneten in einem Probelauf erprobt wurde, auch für andere Schachbezirke im NSV erwogen werden.

Die Konzeption der Ausbildung

Die Ausbildung zum Übungsleiter wird in sechs Tagesseminare durchgeführt, die aus Kostengründen in den Bezirken des NSV heimatnah für die Teilnehmer angeboten werden. Folgende Schwerpunkte sind vorgesehen:

1.Tagesseminar: Anfängertraining
2.Tagesseminar: Schachsportabzeichen und Fortbildung
3. Tagesseminar: Regelkunde und Mannschaftsführung
4. Tageseminar: Regelkunde und Turnierleitung im Verein und Unterbezirk
5. Tagesseminar: Öffentlichkeitsarbeit und Mitgliederbetreuung
6. Tagesseminar: Lehrproben und Organisationsfragen

Da in den Tagesseminaren III - V weitgehend die direkte Beziehung zum Schachspielen fehlt, soll zwischen den Unterrichtseinheiten dieser Seminare die Behandlung von Zwischenthemen aus den Bereichen Eröffnungen, Motivaufgaben und Endspiele eingefügt werden. Die Auswahl der zu behandelnden Themen ist u. a. dadurch begründet, daß für die Prüfungsklausuren Grundkenntnisse in bestimmten Eröffnungen
( Spanisch, Italienisch, Russisch, Damengambit, Caro-Cann und Skandinavisch) und in der Behandlung von ausgewählten Motiven (Doppelangriff, Fesselung, ersticktes Matt, Abzugsangriff, Hinlenkung und Zwischenzug) vorausgesetzt werden.

Zur Durchführung  der Ausbildung

Die Tagesseminare finden jeweils an Sonnabenden in der Zeit von 9 - 17,30 Uhr statt.
Die Ausbildung wird im Baukastensystem durchgeführt. Wer aus terminlichen Gründen eines der sechs Seminare in seiner Region nicht besuchen kann, kann evtl. im Nachbarbezirk das gleiche Angebot wahrnehmen.
Die Tagesseminare I -V werden jeweils angeboten für zusätzliche Teilnahme interessierter Schachfreunde.
Die dezentralen Tagesseminare sollen von vorhandenen C-Trainern der Regionen bzw. den Lehrwarten der Bezirke geleitet werden. Sie halten sie entsprechend der ihnen zugestellten Arbeitshilfen.
Die Lehrkräfte, die diese dezentralen Veranstaltungen zu leiten bereit sind, können durch eine Tagesveranstaltung in den verschiedenen Regionen des NSV in diese Aufgabe eingewiesen werden.

Die Prüfung wird zentral vom Lehrwart durchgeführt.

 

Einsatz von Unterrichtsbriefen und Unterrichtsmaterial

Zur Vorbereitung der einzelnen Seminareinheiten sollen den jeweiligen Teilnehmern Unterrichtsbriefe zugesandt werden. Diese Unterrichtsbriefe beinhalten Aufgabenstellungen, die eine Vorarbeit der Teilnehmer dokumentieren können. Durch die Unterrichtsbriefe soll eine Zahl von Unterrichtseinheiten abgearbeitet werden, die sonst während der Seminare hätte erbracht werden müssen.
Außerdem erhalten die Teilnehmer während einiger Seminare Unterrichtsblätter, die wie die Unterrichtsbriefe später von ihnen  für ihre eigene Tätigkeit verwandt werden können. Deshalb wird den Teilnehmern empfohlen, dieses Material in einer Mappe zu sammeln. Hinzugefügt werden können auch die Manuskripte für die abgelegten Lehrproben.

 

Vorschlag für die Abrechnung der Seminare

Die Teilnehmer zahlen eine Teilnehmergebühr, Fahrtkosten werden erstattet.
Die Referenten erhalten ein Honorar von 150,- DM pro Tag und Reisekostenerstattung.


Nachtrag zum Thema:
Seit den letzten Monaten zeichnet sich eine Änderung der Ausbildungswege im NSV ab. Wir haben in einer Arbeitsgruppe über die verschiedenen Ausbildungsangebote nachgedacht. Zu der C-Trainer- und der Übungsleiterlizenz ist die Jugendleitercard (Juleica) hinzugekommen. Sie erhält man nach einer Ausbildung von 60 Unterrichtseinheiten, zu ihren Themen gehören Sachgebiete, die auch in die Übungsleiterausbildung gehören. So erarbeiten wir zur Zeit das Modell einer Ausbildung in Modulen: Wer die Juleicaausbildung hat, erspart sich zwei Tagesseminare in der Übungsleiterausbildung, die normalerweise 6 Seminartage und die Prüfung umfaßt. Die Übungsleiterausbildung hat an einem Seminartag das gleiche Programm wie die C-Trainer-Ausbildung. Wenn die Unterrichtspläne entsprechend umgeschrieben sind, werden die Module vorgestellt und jeder kann sich dann seinen persönlichen Ausbildungsgang  zusammenstellen.
HZ


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