Jugendarbeit im Bezirk
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Geduld ist eine Voraussetzung für die Jugendarbeit |
In der Liste der Bezirksjugendwarte seit 1956 fällt
auf, daß das Amt immer wieder von neuen Personen besetzt wurde (vgl.
die Aufstellung der Funktionsträger). Nur Professor Pfannenstiel taucht
in den ersten Jahren unserer Geschichte 5mal auf. Ich denke, daß das
mit der Jugendarbeit in den Vereinen zusammenhängt. In einer Reihe von
Vereinen gab es Jugendwarte, die in ihrem Bereich ganz große Bedeutung
für die Jugendarbeit bekamen und ganze Gruppen von Jugendlichen zu guten
Turnierspielern machten. Hier hatte E. Pfannenstiel die
Vorreiterrolle, noch heute spielen Schachspieler aus seiner Schule im Schach
eine wichtige Rolle. Und dazu kommen andere Vereinsjugendwarte, die ihren
Jugendlichen viele Wege öffneten. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit
zu erheben, seien einige Namen genannt. Ihnen gemeinsam war, daß sie
Jugendliche um sich scharten, die sich gegenseitig hochschaukelten.
So ging es in Leer mit Oskar Flegel, der leider sehr schnell starb, aber
dessen Schüler heute noch Mannschaften stark machen. Noch heute wird
von ihm, der auch bei den Erwachsenen in Ostfriesland tolle Turniere
zusammenbrachte, gesprochen. Er hatte seine eigenen Vorstellungen vom
"Schweizer System", es war nach unserem Eindruck das "Flegelsystem", es brachte
immer interessante Paarungen. Lesen Sie an anderer Stelle den Nachruf, den
der Schachverein Leer dem Verstorbenen widmete.
Auch Herbert Janssen , der lange Jahre Bezirksturnierleiter war, hatte und
hat in Norden immer seine guten Nachwuchsspieler. Es ist schade, daß
er sich aus der Arbeit im Bezirk zurückgezogen hat.
In diese Reihe der besonderen Jugendwarte gehört Karsten Bertram, der
jahrelang bei den Wilhelmshavener Schachfreunden Jugendliche ausbildete,
die auf vielen Ebenen Erfolge feiern können, und gute Nachfolger setzen
jetzt seine Arbeit fort. Ich erinnere mich, daß ich, als ich als Jugendwart
meine ersten Bezirksmeisterschaften leitete, bei der Siegerehrung in
drei Altersklassen fast ausschließlich Wilhelmshavener Spieler
auszeichnete, nur ein 3. Platz blieb für die Spieler aus den anderen
Vereinen.
Ausgesprochen umfang- und erfolgreiche Jugendarbeit betrieb auch Heinz Kitscha
in Esens, der über Jahrzehnte auch trotz zunehmender Krankheit bis zu
seinem Tod sich intensiv um seine Jugendlichen kümmerte. Er war, um
dies zu belegen, immer bei den Bezirksmeisterschaften dabei und analysierte
mit seinen Spielern jede gespielte Partie.
Auch Gerd Müller aus Brake ist hier zu nennen, so lange er konnte, hat
er Kinder und Jugendliche an das Schachspiel herangeführt , und bis
heute haben seine Schüler die Arbeit fortgeführt.
Wahrscheinlich ist es ungerecht, wenn ich jetzt aus meiner Erfahrung als
früherer Bezirksjugendwart nur noch zwei Namen nenne, sehr geholfen
haben mir Ralf Wessel aus Dünsen und Ralf Heyen vom Fehntjer SK, die
mit ihren Jugendlichen zu den Turnieren kamen und auch heute noch Funktionen
in der Jugendarbeit des Bezirks und der Unterbezirke wahrnehmen.
Ende der 80er Jahre hatte auch ich eine Gruppe von Jugendlichen, unter
denen ein großer Wettbewerb war, der das Training der Teilnehmer
so förderte, daß ein Teil der Spieler mich in der Schachqualifikation
überholte. Es ist für mich eine große Freude, daß in
dieser Saison drei Spieler aus unserer früheren Jugendabteilung von
auswärts kommend wieder bei uns mitspielen.
Gegenüber den Vereinsjugendwarten hatte der Bezirksjugendwart,
schon wegen der knappen finanziellen Mitteln, wenig Chancen, sich intensiv
um die Jugendlichen aus dem ganzen Bezirk zu kümmern. Ich
hoffe, daß in Zukunft mehr gelingt, die guten Jugendlichen über
die Vereinsgrenzen hinaus zu fördern, es reicht nicht, wenn bei den
Bezirks- und Landesmeisterschaften Betreuung und qualifiziertes Training
angeboten wird.
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